30 Jahre Diabetiker Selbsthilfegruppe Landau

Die Jubiläumsfeier am 19. Oktober

Die Jubiläumsfeier am 19. Oktober

Im Jahr 1989 wurde die Diabetiker Selbsthilfegruppe Landau gegründet (siehe Chronik). Sie ist also älter als der Landesverband Rheinland-Pfalz, der erst 2 Jahre später beim Vereinsregister in Mainz eingetragen wurde. Im Pfarrheim Christ-König in Landau beging die Gruppe dieses Jubiläum am 19. Oktober 2019.

Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Herr Dr. Thomas Gebhard kam zum Jubiläum

Zur Eröffnung begrüßte der aktuelle Leiter der Gruppe, Klemens Forler aus Landau die Gäste und anwesenden Gruppenmitglieder. Danach trug er die Entwicklung in den 30 Jahres des Bestehens in einer kurzen Chronik vor. Anschließend sprach der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Südpfalz und parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Herr Dr. Thomas Gebhard über aktuelle Herausforderungen in der Gesundheitspolitik. Hier legt er besonderen Wert auf die Planungen seines Ministeriums auf die Entwicklung in der Pflege. Durch die vorgesehene Allgemeinverbindlichkeitsserklärung sollen flächendeckend Tariflöhne in der Pflege eingeführt werden, um den Beruf attraktiver zu machen.

Da Thomas Hirsch, der Oberbürgermeister der Stadt Landau sich im Urlaub befand, verlas Klemens Forler sein schriftlich verfasstes Grußwort. In diesem ging er auf die Wichtigkeit von Selbsthilfegruppen ein und wünschte der Gruppe für ihr weiteres Bestehen alles Gute. Die Glückwünsche des Landesverbandes und die des Bezirks Pfalz der Deutschen Diabetes Hilfe – Menschen mit Diabetes überbrachten Alois Michel und Ernst-Uwe Meyer. Sie überreichten jeweils ein Geldgeschenk zur Mitfinanzierung der Gruppenarbeit und der Jubiläumsfeier. Aktuelle und vorhergehende Gruppensprecher wurden mit Präsenten geehrt. Auch der Motor des Ganzen, Frau Dr. Dorothea Reichert wurde mit einem Blumenarrangement geehrt, ebenso ihr Praxisteam, das die Gruppe fachlich unterstützt.

Frau Dr. Reichert ging mit der Politik nicht zimperlich um

In ihrem Statement zur Versorgungssituation von Menschen mit Diabetes ging sie mit der Politik nicht zimperlich um; sie forderte die zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Nationalen Diabetes Strategie. Sie wies auf die in unserem Bundesland gute Versorgung von Menschen mit Diabetes hin, gab aber auch zu Bedenken, dass durch die guten Schulungen durch die Diabetologischen Schwerpunktpraxen die Selbsthilfe an sich geschwächt wurde.

Die Feier klang mit einem kleinen Imbiss und vielen interessanten Gesprächen unter den Teilnehmern und Ehrengästen sehr harmonisch aus.

Die Kurzchronik der Diabetiker- Selbsthilfegruppe Landau

Gegründet wurde sie von 3 Herren im September 1989, darunter waren Herr Gustav Strohmeyer und Herr Joachim Straub.

Recht früh fanden sie Unterstützung von Herrn Dr. Schneider, langjähriger Apotheker der Ring-Apotheke Landau, der sich auch intensiv in die Entwicklung einer Diabeteszertifizierung der Apotheken durch die Landesapothekerkammereingebracht hat, in der er lange Jahre aktiv war.

Im Jahr 1991 wurde Elfriede Pfalzgraf Gruppensprecherin, Ende des selben Jahres gewann die Gruppe durch Intervention der Pförtnerin des Vinzentiuskrankenhauses Landau, Frau Christa Seis, als fachliche Unterstützung Frau Dr. Dorothea Reichert dazu.

Mehrere hundert Unterstützer

Frau Pfalzgraf leistete enorme Aufbauarbeit für die Gruppe, die zwischenzeitlich mehrere Hundert Unterstützer hatte, wo bei normalen Gruppenabenden bis zu 80 Leute teilnahmen. Rückendeckung für diese Arbeit, die sie auch auf Bezirks- und Landesebene einbrachte, gaben ihr ihre Mutter Frieda und ihr Schwester Marlene.

Bald fanden sich Helfer aus den Reihen der Selbsthilfegruppe, allen voran Ursula Weber, aber auch Renate Hofmann und Inge Weinsdörfer, um nur einige exemplarisch zu nennen. In dieser politisch sehr aktiven Zeit konnte viel für Menschen mit Diabetes mellitus erreicht werden, so die Bezahlung von Schulungen, der Aufbau von Fußambulanzen und mehr.

Der Einsatz des Fussmobils

Beispielhaft sei hier auch die Unterstützung durch das Fussmobil in Rheinland-Pfalz 1996 erwähnt, wobei in Landau mit über 100 untersuchten, die mit Abstand meisten Menschen zur Untersuchung auf ein Diabetesfußsyndrom motiviert werden konnten. Die wissenschaftliche Auswertung der vom Fussmobil erhobenen Daten war Wegbereiter einer strukturierten, flächendeckenden Fußbehandlung in Rheinland-Pfalz, wie sie bis heute in manch anderem Bundesland nicht erreicht werden konnte.

Klemens Forler engagiert sich

Nach dem viel zu frühen Tod von Elfriede Pfalzgraf 2004 führte Ursula Weber die Gruppe weiter unterstützt von Renate Hofmann und Inge Weinsdörfer, ganz wesentlich war aber auch die Unterstützung durch ihren Mann, immer im Hintergrund, aber sehr engagiert. Nach dessen Tod im Jahre 2014 konnte Frau Weber die Aufgabe alleine nicht mehr bewältigen und zum Glück fand sich Herr Klemens Forler, der sich seitdem engagiert mit Unterstützung von Frau Weinsdörfer für den Erhalt und die Stimme der Diabetiker-Selbsthilfegruppe einsetzt.

Unterstützung durch Kliniken, Diabetologen und Diabetesberaterinnen und -berater

Glücklicherweise fand die Gruppe immer wieder Unterstützung durch die beiden Landauer Krankenhäuser, deren Diabetesärzte, sowie Diabetesberaterinnen und -berater, lange Zeit durch die AOK mit der Bereitstellung der Räumlichkeiten und nicht zuletzt durch Frau Dr. Reichert und ihr Team. Seit fünf Jahren haben wir das Pfarrzentrum Christ-König als Domizil für die monatlichen Treffen gefunden.

Klemens Forler, Gruppensprecher

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